Hilfe bei Gicht: Akuter Gichtanfall

  
Häufig ist ein akuter Gichtanfall das erste Signal, durch das man feststellt, dass man unter Gicht leidet.

Wie aus heiterem Himmel schwillt plötzlich ein Gelenk sehr stark und schmerzhaft an.

Meistens ist das Großzehengrundgelenk von dem akuten Gichtanfall betroffen, manchmal auch das Knie.

Die starken Schmerzen Grundgelenk der Grosszehe haben der Gicht auch ihren klassischen Namen gegeben: Podagra.

Ein anderer Name für die Gicht ist das "Zipperlein" und die Wissenschaft nennt die Gicht "Arthritis uriatica", was schon auf die Ursache (Uriatica = Harnsäure) und die Beschwerden (Arthritis = Gelenkentzündung) hindeutet.

Ein akuter Gichtanfall entsteht häufig nach einer schweren Mahlzeit, meistens auch gepaart mit reichlich Alkoholgenuss.

In der Nacht oder am nächsten Tag beginnen dann die Schmerzen.

Das Gelenk ist nicht funktionstüchtig und die gerötete Haut darüber ist so schmerzhaft gespannt, dass man es kaum berühren kann. Selbst die Bettdecke wird als zu schwer und schmerzhaft empfunden und Socken sind kaum erträglich.

Normale Schmerzmittel helfen kaum. Auch kalte Umschläge wirken nur etwas lindernd.

Nahezu das einzige wirksame Mittel, um einen akuten Gichtanfall zu lindern, ist das Gift der Herbstzeitlose. Dieses Gift wird Colchicin genannt.

Schon unserer Vorväter verwendeten es, um Gichtanfälle zu behandeln. Doch damals war diese Behandlung mit großen Gefahren verbunden, denn Colchicin kann mitunter tödlich giftig sein.

Daher gehört Colchizin in die erfahrene Hand des Arztes. Der Arzt wird es als standardisiertes Medikament verordnen und genaue Angaben zur Dosierung machen. Nur so kann die Herbstzeitlose ungefährlich die Schmerzen des Gichtanfalles lindern.

Ein akuter Gichtanfall dauert meistens drei oder mehr Tage an. Danach hat man meistens erst mal für geraume Zeit Ruhe vor der Gicht. Bis es eines Tages, meist nach einer schweren Mahlzeit mit Alkoholgenuss wieder zu einem Gichtanfall kommt.

Bei vielen Gichtpatienten kommt es eine Weile nach einem akuten Gichtanfall auch zur chronischen Gicht mit dauerhaften Beschwerden und Zerstörung der Gelenke.

Daher ist es wichtig, dass man den ersten akuten Gichtanfall als dringendes Warnzeichen erkennt und seine Gichtneigung anschliessend sorgfältig behandeln lässt, inklusive Ernährungsumstellung.

Gichtanfall durch Überanstrengung oder strenge Diäten

Ausser schweren Mahlzeiten können auch sportliche Überanstrengung oder strenge Diäten akute Gichtanfälle auslösen.

Daher sollte man sich bei bestehender Hyperurikämie nicht zu sehr verausgaben und auch keine strengen Diäten durchführen oder gar fasten.

Bei einer strengen Diät wird körpereigenes Gewebe abgebaut. Bei diesem Gewebe-Abbau werden unter anderem Zellkerne zerstört und Purine freigesetzt. Genau wie bei der Nahrungsaufnahme von Purinen werden auch die körpereigenen Purine zu Harnsäure weiterverarbeitet. Daher kann es bei schneller Gewichtsabnahme zu einem Gichtanfall kommen.

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